Sie onanierte, rückwärtig auf der brillenlosen Toilette sitzend, ihren Penis lose umfassend, schwerer atmend. Trotz allen Abtupfens hatte sie jetzt einen feuchten Fleck in der Schlafhose, nicht wirklich ein Fleck, aber doch feucht genug, sie nicht schlafen zu lassen. Warum hatte ihr niemand gesagt, dass Sperma-Reste nie Körpertemperatur annahmen, und nie trockneten? Sie waren sie immer kalt, immer ungemütlich, egal ob sie nun auf ihnen lag, oder umgekehrt. Sie dachte über Sterilisation nach, nicht nur der Flecke wegen. Die waren unangenehm, aber verschmerzbar. Der Eingriff würde auch kaum etwas an Menge und Konsistenz des Ejakulats ändern, nur wäre sie mit beinaher Sicherheit unfruchtbar. So Gott will unfähig, Nachkommen zu zeugen, die sie noch nicht einmal austragen würde können. Kondome waren in Ordnung, und schützten vor manchem, was die Sterilisation nicht vermochte. Das war es nicht. Nur diese Angst, irgendwann einmal ihre Ideale zu verraten. Wenn sie 40 war und ihre Hormone durchdrehten, wer weiß ob sie sich dann noch an die Schlußfolgerungen ihres frühreren, des jetzigen Selbst erinnerte. Da schien es ihr sicherer, vorzusorgen und vorzubeugen. Seltsam, wo ihr doch nie viel an Prinzipien gelegen hatte.
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