Es blieb also unausgeschlossen der Ort, der sie mit Tausenden anderen täglich begrüßen würde, auf englisch, arabisch und hebräisch, und am Ausgang eine Büste Ben Gurions, deren ausgehöhlter Kopf womöglich immer noch die Nachricht der Geliebten in sich trug. Im Winter schon war sie dort gewesen, nach Hanukka, jetzt wieder. Sie wird sich morgen eine Liste machen, beginnen, was sie dort zu tun hatte. Außer sich umzudrehen und dem zu begegnen, das nicht sie verfolgte, sondern vor dem sie floh. Sie lief nur vor sich selbst weg, und daran führte kein Weg aus diesem Loch vorbei. Sie hatte sich selbst in die Augen zu schauen, so lange, bis sie aufblicken konnte, und bereit war, sich ihr selbst zu stellen. Sie konnte es schaffen, sagte sie sich. Der Theaterlehrer hatte ihr Extreme vorgeworfen, die sie nicht bändigen konnte. Sie wird sich daran machen, sie einzufangen, eines nach dem anderen. Zuerst wird sie selbst dran sein, zwischen ihrer Flucht vor dem Festgehalten-werden und ihrer Sehnsucht anzukommen. Dann, doch das wird Zeit kosten, ihre Familie zwischen ihr und deren Welt. Und dann hatte sie ihre religiösen Kämpfe auszufechten, nicht zwischen Scheitan und Allah, genausowenig in einer anderen Dialektik. Es war ein Sumpf, in den sie sich begab, und sie hatte nicht vor, ihn trockenzulegen. Wohl aber begehbar zu machen, und gangbar, was in seinem Innersten geschah. Sie hatte die grauen Schwaden herauszulocken, und den quietschenden Morast durch Bohlenstege zu ersetzen, dass andere ihrer Einladung folgen konnten. Sie wird das Moor nicht zum Ackerland machen, aber doch zu einem öden Kleinod, das sie gern bewohnen wollte. Ob in Tel Aviv oder Halle, zuallererst musste sie ihren Morast beleben.
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